Drama- und Theatertherapie

Was ist Drama- und Theatertherapie

Diese künstlerische Therapie ist noch relativ jung und hat sich erst in den letzten Jahrzehnten in Europa verbreitet. Sie ist noch lange nicht so bekannt und geschätzt wie die klassischen Psychotherapieformen. Dennoch wird sie in freien Praxen und auch in einigen Kliniken in Deutschland angeboten.

Wenn Sie Theatertherapie lesen, denken Sie vielleicht, dass Sie schauspielen können, kreativ sein und souverän in ihnen fremde Rollen schlüpfen müssen. Doch es geht vielmehr darum sich selbst zu entdecken, eigene Impulse spüren und im Perspektivwechsel eigene Verhaltensmuster zu verstehen oder zu erweitern.


Auf der Suche

Im Leben gibt es Wege, die schwierig zu bewältigen sind, Schwellen, die zu überschreiten wir uns alleine überfordert fühlen. Manche Erfahrungen und Erlebnisse können es uns erschweren, Brücken zu schlagen, Hindernisse zu überqueren oder unsere Fähigkeit die Richtung zu wählen beeinträchtigen.


Die vielen Handlungsoptionen führen zuweilen zu Überforderung und dazu, dass wir nicht (mehr) wissen, was wir wollen und was uns gut tut.


Begegnung

Theater ist Begegnung: Eine Begegnung mit mir, mit anderen, Begegnung mit dem Moment und der Vergangenheit. Begegnung mit Alt und Jung, mit Stärken und Schwächen.

Theater kann immer auch Erkennen, Erfahren und Lernen sein.



Rolle

Der amerikanische Soziologe Robert Ezra Park hat sehr treffend das Thema Rolle beschrieben:

"Es ist wohl kein historischer Zufall, dass das Wort Person in seiner ursprünglichen Bedeutung eine Maske bezeichnet.
Darin liegt eher die Anerkennung der Tatsache, dass jedermann überall und mehr oder weniger bewusst eine Rolle spielt. .... In diesen Rollen erkennen wir einanander, in diesen Rollen erkennen wir uns selbst. In einem gewissen Sinne und insoweit diese Maske das Bild darstellt, das wir uns von uns selbst geschaffen haben - die Rolle die wir zu erfüllen trachten - ist die Maske unser wahres Selbst: das Selbst, das wir sein möchten.


Schließlich wird die Vorstellung unserer Rolle zu unserer zweiten Natur und zu einem integralen Bestandteil unserer Persönlichkeit. Wir kommen als Individueen auf die Welt, bauen einen Charakter auf und werden Personen.
"

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